VII - Die Zeit der Konfrontationen

120. EIN GEFANGENER, DER BERÜHMT WERDEN SOLLTE…

Handgeschriebener Bericht des Hauptmanns Charles de Gaulle über seine fünf Fluchtversuche während seiner Gefangenschaft in Deutschland, in den Jahren 1916, 1917 und 1918

Januar 1927, Vincennes, SHD, Terre

Nachdem Charles de Gaulle im Juni 1915 zum 33. Infanterie-Regiment kommandiert und dort zum Hauptmann befördert worden war, wurde er im März 1916 in Douaumont verwundet und gefangengenommen. Im Oktober 1916 wird er nach Ingolstadt transferiert. Am 29. Oktober versucht er, von dort aus dem Fort IX zu fliehen, wird aber aufgegriffen und nach Ingolstadt zurückgebracht. Juli 1917 wird er in das Lager Rosenberg verlegt. Am 15. Oktober versucht er vergeblich ein zweites Mal die Flucht und wird mit drei Wochen Gefängnis in Passau bestraft. Am 30. Oktober unternimmt er erneut einen Versuch, wird aber noch am gleichen Tag aufgegriffen und nach Ingolstadt zurückgebracht. Mai 1918 wird Charles de Gaulle im Lager Wülzburg interniert. Am 10. Juni bricht er von da aus, wird aber schon am nächsten Morgen wieder eingefangen. Am 7. Juli 1918 versucht er ein letztes Mal sein Glück. Drei Tage später nimmt man ihn fest, er wird zu 20 Tagen verschärftem Arrest verurteilt, dem der Waffenstillstand von Rethondes am 11. November 1918 ein Ende setzt.

© 2006, Montgelas-Gesellschaft zur Förderung der bayerisch-französischen Zusammenarbeit e.V.; München/Paris; ISBN: 3-939395-01-3

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