V - Einfluß und Folgen der Französischen Revolution

74. EULOGIUS SCHNEIDER, EIN JAKOBINER AUS FRANKEN

 

Hinrichtung von Eulogius Schneider am 15. Dezember 1793 in Straßburg

18. Jahrhundert, Paris, BNF

Johann Georg Schneider, genannt Eulogius Schneider, wurde 1756 in Wipfeld bei Schweinfurt geboren und trat 1777 dem Franziskanerorden bei. Er wurde Prediger am Hofe des Herzogs von Württemberg und später, im Jahre 1789, Professor der Philosophie und Literatur an der Universität Bonn. Voller Begeisterung für die Französische Revolution zog er nach Straßburg, wo er Vikar des konstitutionellen Bischofs Brendel wurde. Nachdem der Jakobinerclub auf ihn aufmerksam geworden war, wurde er 1792 zum Bürgermeister von Hagenau gewählt. 1793 zum öffentlichen Ankläger des Revolutionsgerichts des Haut-Rhin ernannt, ließ er in seinem Departement Terror, Grausamkeit und Willkür herrschen. Saint-Just wurde ins Elsaß entsandt, um diesen Ausschreitungen ein Ende zu bereiten. Schneider wurde festgenommen und in Straßburg öffentlich auf dem Schafott ausgestellt, dann nach Paris überstellt und guillotinert. Charles Nodier, der von seinem Vater dieser unheimlichen Persönlichkeit anvertraut worden war, überliefert in seinen Erinnerungen an die Revolution dessen Charakterbild.

© 2006, Montgelas-Gesellschaft zur Förderung der bayerisch-französischen Zusammenarbeit e.V.; München/Paris; ISBN: 3-939395-01-3

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