IX - Wirtschaftsbeziehungen

158. BAYERISCH-FRANZÖSISCHE GASTRONOMIE IN PARIS

Speisenkarte der »Brasserie Löwenbräu Munich«, 84, avenue des Champs-Élysées

Um 1970, München, Bayerisches Wirtschaftsarchiv

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mehrten sich in Paris, wo der Weinkonsum über lange Zeit das Bier verdrängt hatte, die »brasseries« und »tavernes« mit Bierausschank und meist einfacher Küche. Internationale Großveranstaltungen, wie die Weltausstellungen von 1867, 1889 und 1900, begünstigten den Erfolg dieser Gastronomie, die um 1900 zwischen Madeleine und Bastille viele »cafés-glaciers« und Billard-Cafes auch im Stil verändert hatte. Bis 1914 beherrschten bayerische und vor allem Münchener Biere den Pariser Markt. Nach dem Ersten Weltkrieg waren viele Bierlokale verschwunden, es wurde nun überwiegend elsässisches und böhmisches Bier ausgeschenkt. »Le Löwenbräu« in einer Ladenpassage an den Champs-Elysees vertrat seit Ende der 1960er Jahre also eine lange, aber schwach gewordene Tradition. Anfang 2000 wurde es geschlossen.

© 2006, Montgelas-Gesellschaft zur Förderung der bayerisch-französischen Zusammenarbeit e.V.; München/Paris; ISBN: 3-939395-01-3

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